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    GESCHICHTE

    Im Alten Rom war es Brauch, den treuesten und ehrenvollsten Legionären eroberte Gebiete zuzuteilen, mit dem Ziel, römische Zivilisation und Brauchtum zu übermitteln und zu verwurzeln. Der antike Name „Ager baebianus“ bezeichnete den Besitz der römischen Familie der Bebii.

    Diese Familie wurde im Laufe der Zeit eine der herrschenden Familien in Reggio: Sie erhielt den Grafentitel, stellte sich an die Spitze der Welfenfraktion in der Stadt, verlagerte das Zentrum ihrer Interessen in die Berge und wurde Feudalherr der Burg in Bebbio, womit sie auch dieser Ortschaft ihren Namen verlieh. Sie baute das Lehngut Barco um und gab ihm die ungewöhnliche Form des lombardischen geschlossenen Gutshofes, die heute noch erhalten geblieben ist und „Corte Bebbi“ zu einem Unikum in dem Gebiet um Reggio Emilia macht.

    Gleichzeitig wurde auch in Reggio, wie in vielen anderen Städten, eine Bank des „Monte di Pietà“ (Pfandhaus) gegründet, um den armen Familien Unterstützung zu gewähren. Viele bedeutende Familien aus Reggio beteiligten sich an der Verwaltung, indem sie ihr Hinterlassenschaften und Legate übertrugen. Die Familie der Grafen Bebbi stiftete dem Monte das Landgut in Barco (auf den Säulen der beiden Höfe ist heute noch, in den Marmor eingraviert, das Wappen des Monte di Pietà zu sehen), und es verblieb Eigentum dieser Körperschaft, bis die Sparkasse von Reggio Emilia es mitsamt den dazugehörigen Ländereien übernahm.

    Im Laufe der Zeit verlor die Sparkasse das Interesse an den Landgütern und beschloss den Verkauf der beiden Gutshöfe, die seit jeher als „Bebbi grande“ (großes Bebbi) und „Bebbi piccolo“ (kleines Bebbi) bezeichnet wurden. Der derzeitige Inhaber Graf Morini Mazzoli, der über familiäre Abstammung mit den Grafen Bebbi verbunden ist, kaufte sie 1996 zurück. Die notwendigen Renovierungsarbeiten wurden äußerst sorgfältig und behutsam durchgeführt, um den ländlichen und gleichzeitig vornehmen Charakter des Gutes zu erhalten. Das Ergebnis der sechs Jahre dauernden Arbeiten ist die vollständige Renovierung der Landwirtschaftsgebäude und des Wohnhauses des „Podere Bebbi Piccolo“, die heute „Corte Bebbi“ bilden.